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Licht aus nach fast 35 Jahren

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15 Monate Zeit, über 2000 ehrenamtlich geleistete Stunden, über 1200 digitalisierte Museumsobjekte, rund 2000 Fotos, unzählige Umzugskartons, über 100 Quadratmeter neu geschaffene Lagerfläche im Puppentheater, 1 volle LKW-Ladung im neuen Außendepot, 1 neues Museums-Konzept, gut 20 kritische Briefe, viele wertvolle Gespräche und Diskussionen, und schlussendlich einige neue, sehr geschätzte Unterstützer des Vorhabens, ganz viel neues Wissen über die internationale Welt des Puppenspiels und ein zwar noch sehr kleines, aber sehr engagiertes Team. Das ist die Bilanz eines herausfordernden Projektes.

35 Jahre nach der Eröffnung des Puppentheater-Museums im Spielbergerhof der Kaufbeurer Innenstadt übergibt das Führungsteam des Puppenspielvereins Kaufbeuren e.V. die Räumlichkeiten zurück an den Eigentümer. Das Museum wurde im Jahr 1987 eröffnet. Alois Raab (1911 – 1989), der Gründer des Puppenspielvereins Kaufbeuren e.V., Erbauer des Puppentheaters, leidenschaftlicher Puppenspieler und gut vernetzter Sammler steuerte die reichhaltige Grundausstattung des Museums bei. Unterstützt durch die Kulturförderung der Stadt Kaufbeuren konnte der Puppenspielverein interessierten Besuchern in den über 70 Vitrinen des Museums Figuren und Requisiten aus der Welt des Puppenspiels präsentieren. Da die Besucherzahlen in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind, die hohen Kosten nicht mehr gerechtfertigt werden konnten, und der Puppenspielverein Kaufbeuren e.V. nach einer Neuformierung im Jahr 2019 den Fokus auf das Kaufbeurer Puppentheater legen möchte, wurde vom Verein und der Stadt Kaufbeuren Anfang 2021 der gemeinsame Entscheid gefällt, das Museum in den Räumlichkeiten des Spielbergerhofs nicht weiter zu unterhalten.

Von den umfangreichen Arbeiten, die das Vereinsteam mit Hilfe weiterer Helfer und Unterstützer zu leisten hatte, wurde schon mehrmals berichtet. Es musste gesäubert, entstaubt, leider auch einiges nach mehreren Jahrzehnten auf dem Dachboden entsorgt, schwere Glasvitrinen ausgebaut, Tausende von Kilos gehoben und getragen werden. Es war nicht immer schön und hat auch nicht immer Spaß gemacht. Doch die Theaterleiterin Katrin Keetman und die 1. Vorsitzende Ekatharina Sperling erinnern sich vor allem an den Zusammenhalt und das Engagement jeder und jedes Einzelnen, die oder der sich in den letzten 15 Monaten in diesem Projekt engagiert hat. „Wir bedanken uns herzlich bei allen unseren ehrenamtlichen Helfern – ohne Euch hätten wir es niemals geschafft! Ein großer Dank geht auch an Herrn Oberbürgermeister Stefan Bosse, die Mitarbeiter verschiedener Abteilungen der Stadt Kaufbeuren, insbesondere der Kulturabteilung, die Bürgerstiftung Kaufbeuren, den Heimatverein Kaufbeuren, den THW, VWEW energie, die Firma Dobler, die Firma Finsterwalder, den Verein Artistica Anam Cara e. V., an alle, die uns in irgendeiner Weise unterstützt haben! Danke auch an alle kritischen Stimmen, die uns hinterfragt und somit auch zu unseren neuen Zukunftsideen beigetragen haben.“

Entlastet von dem zusätzlichen Gebäude im Spielbergerhof kann sich der Puppenspielverein nun gänzlich auf das Puppentheater konzentrieren. Ein ausgearbeitetes Konzept für neue Ausstellungsflächen liegt schon vor und wird in Zukunft schrittweise, abhängig von finanziellen Mitteln, umgesetzt werden. Großen Wert legt die Theaterleiterin Katrin Keetman weiterhin auf die Weiterentwicklung des Puppenspiels in Kaufbeuren. Dafür wird das Puppentheater sukzessive saniert und modernisiert. Auch das jeweils abhängig von den personellen und finanziellen Möglichkeiten.

„Die sehr hohen Besucherzahlen der letzten Wochen zeigen uns, wie wichtig in der aktuellen Zeit ein Ort wie das Puppentheater für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger ist. Hier kann gelacht und geträumt werden. Hier werden Kindheitserinnerungen geschaffen. Ich gebe mein Wissen sehr gerne an die nächste Generation weiter und hoffe, dass das Puppenspiel und das schöne Puppentheater in Kaufbeuren erhalten werden können“, betont Katrin Keetman.